DORFERNEUERUNG - Presse zurück


HNA vom 15.11.2012

Ehrenamtliche Arbeit spart der Gemeinde 7000 Euro

25 Balhorner packen an

BALHORN. 25 Männer aus Balhorn haben ganze Arbeit geleistet: Angeführt von ihrem „Vorarbeiter“ Erwin Möller krempelten sie die Ärmel hoch und bewiesen wieder einmal bürgerschaftliches Engagement.

Sie sorgten in rund 400 Arbeitsstunden dafür, dass nicht nur eine Gefahrenstelle im Ort beseitigt werden konnte, sondern durch ihren Einsatz ersparten sie der Gemeinde Ausgaben von 7000 Euro. Die Männer legten nämlich im Teilbereich der Bruchstraße vom Bruchweg bis zur Einmündung in die Bundesstraße 450 einen neuen Bürgersteig an.

Obwohl die Bruchstraße, an der unter anderem das Dorfgemeinschaftshaus sowie der Kindergarten liegt, verkehrsmäßig stark frequentiert wird, gab es in diesem Teilbereich bisher keinen Bürgersteig. Auch keine Straßenbeleuchtung. Diese wurde jetzt im Zuge der Aktion installiert.

90 Tonnen Split

Die brachten neben dem Einsatz von Schippe und Hacke sowie den aufwändigen Pflasterarbeiten 90 Tonnen feinen Split und 10 Kubikmeter Beton als Unterbau in die Erde.

Bürgermeister Ralf Pfeiffer, der mit dem obligatorischen Durchtrennen eines Bandes den neuen Bürgersteig im Beisein der Macher jetzt einweihte, bedankte sich nicht nur verbal für das bürgerschaftliche Engagement der Männer, sondern lud die Balhorner Baukolonne nach dem offiziellen Teil zu einem guten Schluck und herzhaften Imbiss in das Dorfgemeinschaftshaus ein. (zih)



Ehrenamtlicher Einsatz: Bürgermeister Ralf Pfeiffer gab den neuen Bürgersteig in der Balhorner Bruchstraße frei, der von 25 Balhorner Männern gebaut wurde. Dadurch sparte die Gemeinde 7000 Euro.

Foto: zih






HNA vom 24.01.2012

Dorferneuerung in Balhorn: Gebäude Im Tor droht der Abriss

BALHORN. Am Anfang der Dorferneuerung in Balhorn könnte ein Abriss stehen: Ein gut 100 Jahre altes Haus Im Tor, derzeit leerstehend, möchte die Gemeinde Bad Emstal kaufen, um es abzureißen und Platz zu schaffen. Gestern überbrachte Landrat Uwe Schmidt finanzielle Unterstützung.

Der Hauskauf kostet die Gemeinde knapp 52 000 Euro. Durch die Anerkennung als Projekt im Rahmen der Dorferneuerung fließt ein Zuschuss des Landes Hessen aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs in Höhe von 29 400 Euro. Aus der selben Quelle erhält die Gemeinde 11 424 Euro für ein zu erstellendes Dorfentwicklungskonzept, für das rund 19 000 Euro benötigt werden. Die jeweiligen Restsummen übernimmt die Gemeinde.

Basis aller einzelnen Projekte, die im Rahmen der Dorferneuerung umgesetzt werden, sei ein Entwicklungskonzept, erklärte der Landrat. Von diesem Weg werde auch in Balhorn nicht abgewichen. Im Vorgriff auf das Entwicklungskonzept werde nun mit dem Ankauf des Gebäudes „in Abstimmung mit den Förderexperten meines Amtes für den ländlichen Raum bereits ein erstes Projekt angegangen“, so der Landrat. Denn: Die Zeit dränge.

Dorfmittelpunkt

Hintergrund der Ankaufsaktion sei die Neugestaltung des Dorfmittelpunktes an Stelle des Hauses. „Die Gemeinde hat uns verdeutlicht, dass der jetzige Besitzer auf einen schnellen Verkauf drängt. Außerdem hat Bad Emstal vor, dort Kanal- Wasser- und Straßensanierungsarbeiten durchzuführen, so dass man hier mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann“, erklärte der Landrat. In der Nähe der Kirche soll - das Ergebnis des Dorfentwicklungskonzepts vorausgesetzt - ein Dorfplatz mit Brunnen entstehen.

Bürgermeister Ralf Pfeiffer ist klarer Befürworter eines Abrisses, den allerdings das Denkmalamt noch absegnen muss. Pfeiffer: „Mit dem Abriss zeigen wir auch, wir schaffen Platz für Neues.“

Von Norbert Müller



Im Blickpunkt: Das Haus Im Tor, das - die Zustimmung des Denkmalamtes vorausgesetzt - abgerissen werden soll.

Foto: Norbert Müller






HNA vom 12.10.2011

Kirche wieder als Mitte

Umgestaltung des Balhorner Ortskerns wichtigstes Projekt der Dorferneuerung

BALHORN. Geschäfte für den täglichen Bedarf, Unternehmen, Betriebe, Kindergarten, Grundschule, Waldschwimmbad, ein reges Vereinsleben und wunderschöne Landschaft: Balhorn hat viel zu bieten, die Infrastruktur stimmt. Nur eines fehlt - ein echter Mittelpunkt. Die Kirche steht zwar auch in Balhorn wie bei den meisten Dörfern im Zentrum, der Platz drumherum ist jedoch verbaut und müsste dringend aufgewertet werden. „Wir müssen die Kirche in den Blickpunkt rücken“, umschreibt Willi Röhn, Vorsitzender des Arbeitskreises Dorferneuerung, das Problem.

Einen echten Dorfmittelpunkt zu bekommen - das ist Schwerpunkt der Dorferneuerung in Balhorn und auch das Projekt, das mit 220.000 Euro zuschussfähigen Investitionskosten dickster Brocken auf der Liste der öffentlichen Vorhaben ist. Die Summe für die Neugestaltung des Dorfkerns schließt auch die Kosten für den Ankauf und Abriss von Gebäuden, eines davon in privater Hand, ein, die derzeit noch einer neuen Nutzung des Areals entgegenstehen. Röhn: „Nur, wenn die Fläche insgesamt nutzbar ist, kann sie die gewünschte Mittelpunktfunktion erfüllen.“

Im Zuge der vorgesehenen Neugestaltung soll der „Brunnenplatz“ zum Dorfplatz aufgewertet und vergrößert werden. Gleichzeitig kann eine historische Verbindung zum Kirchgarten wieder hergestellt werden - die evangelische Kirchengemeinde ist in die Ideensammlung einbezogen. Verbessert werden soll nach Angaben von Ortsvorsteher und Arbeitskreismitglied Karl-Heinz Dorer auch die Einbindung für den direkt angrenzenden Kfz-Betrieb und die dort parkenden Fahrzeuge.

Sowohl über den Abriss oder die Umwidmung alter, über Jahre oder Jahrzehnte leer stehender Gebäude, als auch über die Einbeziehung eines modernen Betriebs ins Ensemble einer echten Dorfmitte habe im Arbeitskreis Einigkeit bestanden. Altes und Neues optisch und inhaltlich zu einer Einheit werden zu lassen, sei schließlich Ziel einer Dorferneuerung, so Willi Röhn.

Die insgesamt 18 öffentlichen Projekte - dazu gehören auch die Funktionsverbesserung und der behindertengerechte Ausbau des Dorfgemeinschaftshauses, die Gestaltung eines zentralen Spielplatzes und die Anlage eine Mulitfunktionsplatzes - wurden bereits mit der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) abgestimmt. Insgesamt haben die Projekte ein Investitionsvolumen von 781.000 Euro.

Die Beteiligung der Balhorner in den verschiedenen Gruppen des Arbeitskreises bezeichnen Röhn und Dorer als sehr gut. Auch viele jüngere Leute hätten sich mit Vorschlägen eingebracht. Gerade die aber würden nun ein wenig ungeduldig, weil der Prozess seit dem Bescheid über die Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm im September 2010 etwas schleppend voran ging. Derzeit ist die Gemeinde am Zug, die Haushaltsmittel für 2012 zur Verfügung stellen muss. Weitere Infos unter www.balhorn-unser-dorf.de

Von Cornelia Lehmann






HNA vom 07.04.2011

Von Dorfplatz bis Chronik

BALHORN. Wünsche für 900 000 Euro haben die Balhorner zusammengetragen. Die möchten sie mit Hilfe der Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm realisieren. Das ist zumindest das, was nach der letzten Abstimmung und Koordination vor wenigen Tagen von den Vorschlägen der Bürger blieb, die sie vorher mittels Fragebogen und in Arbeitsgruppen (zu Infrastruktur, Ökologie, Ortsbildgestaltung) erarbeitet hatten.
Die Abgrenzung des Fördergebietes steht weitgehend fest. Peter Nissen, Leiter des Amtes für die ländliche Entwicklung, wird einer von denen sein, die das Konzept der Balhorner im Juni beim Controlling-Termin bei der Wirtschaftsbank Hessen (Wi-Bank) vorstellen und vertreten. Die Bank steht in dem Verfahren für das Land Hessen und wickelt den Fördergeldverkehr ab. Dafür muss jetzt noch der Organisationsplan für die Dorferneuerung in den nächsten acht Jahren genau erarbeitet werden.

Viel Arbeit geleistet

„Die Balhorner haben sich viel Arbeit gemacht und sich tiefgreifend mit der Situation in ihrem Ort befasst“, sagte Peter Nissen und lobte auch den beauftragten Planer Karl Scheili für die gute Vorbereitung des Aktionsprogrammes.
Von den circa 20 Projekten sollen viele in die Dorferneuerung aufgenommen werden. Die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses soll optimiert, der Dorfplatz als zentrales Projekt neu gestaltet werden.

Werbeplattform im Netz

Ein zentraler Kinderspielplatz ist ebenso geplant wie eine gemeinsame Werbeplattform von Gemeinde und Gewerbetreibenden im Internet, die Beschaffung von historischen Kartenkopien für die Dorfchronik, eine Dorfbegrünung, eine einheitliche Beschilderung im Ort sowie die teilweise Renaturierung der Spohle.
„Die 900 000 Euro werden wir nicht bekommen, denn viele Vorhaben müssen noch mit anderen Behörden abgestimmt werden“, antwortete Nissen auf die Frage, mit welchem Erfolg er rechne. Die Wünsche und Inhalte der Bürger hätten großes Gewicht, für manche Projekte würden die Wertigkeiten bei den Landesbehörden aber anders gesetzt. Nissen rechnet aber mit einem Betrag zwischen 700 000 und 900 000 Euro.
Weitere Projekte müssten auf andere Weise finanziert werden. Dazu gehören der gewünschte Lückenschluss in der Baumallee zwischen Balhorn und Martinhagen, um den sich der Kulturverein kümmern will.
Gemeinde und Förderverein werden sich gemeinsam um die erforderlichen Maßnahmen im Schwimmbad bemühen. „Das ist wichtig für Balhorn, liegt aber außerhalb des Dorferneuerungs-Gebietes“, sagte Bürgermeister Ralf Pfeiffer. Es gebe jetzt für den ganzen Ort einen Entwurf für die Entwicklung in den nächsten Jahren, aber „es wird weiter diskutiert“. Dazu gehöre auch das Verkehrskonzept, dessen Ziel die Verminderung des Durchgangsverkehres und damit eine Verkehrsberuhigung im Dorf sei. (pcj)



Arbeit geht weiter: Bürgermeister Ralf Pfeiffer (von links) und Peter Nissen vom Amt für den ländlichen Raum würdigten die gute Konzeptarbeit der Balhorner. Die geht weiter - unter anderem mit Willi Röhn als Sprecher des DE-Arbeitskreises, Florian Degenhardt, Martin Kugler, Fritz Kugler, Stadtplaner Karl Scheili und Eckard Bröske.

Foto: Junker






HNA vom 12.01.2011

Dorferneuerung kommt in Gang

Balhorn: Vier Gruppen erarbeiten Konzept

BALHORN. Die Dorferneuerung Balhorn kommt in Fahrt. Nach einer Befragung der Einwohner des Ortes nach Ideen, Anregungen und Wünschen hatten sich 15 Schwerpunktthemen herauskristallisiert, vier Arbeitsgruppen, die bereits mehrfach getagt haben, kümmern sich nun in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Stadt und Natur (Kassel) um das Konzept für die Dorferneuerung.

Die nächsten Sitzungen der Arbeitsgruppen - sie sind öffentlich, interessierte Balhorner sind jederzeit willkommen - finden am heutigen Mittwoch, 12. Januar, und am Donnerstag, 13. Januar, statt. Heute tagen die Arbeitsgruppe Natur (18.30 Uhr) und die Arbeitsgruppe Ortsbild/Städtebau und Verkehr (20.15 Uhr), am Donnerstag treffen sich die Arbeitsgruppen Infrastruktur (18.30 Uhr) und Ortsbild/Freiraum und Dorfplätze (20.15 Uhr). Tagungsort ist jeweils das Feuerwehrhaus in Balhorn.

Bei der Fragebogenaktion in Balhorn, die im vergangenen Jahr ausgewertet wurde, hatte etwa ein Fünftel der Balhorner mitgemacht - ingesamt füllten 304 Personen die Fragebögen aus. Alle Altersgruppen waren dabei vertreten, besonders stark die Gruppen der bis 20Jährigen und der 41- bis 50Jährigen.

Bei den gewünschten Schwerpunkten für die Dorferneuerung lag die Verkehrssituation mit 112 Nennungen weit vorn, gefolgt von privater Infrastruktur (Dienstleistungen und Gastronomie, 86 Nennungen), der Gestaltung von Plätzen (Dorfplatz, Freiflächen, Mehrgenerationenplatz, 65) und Spielplätzen (inklusive Schwimmbad und Sportplatz, 54). Die jugendlichen im Alter von sieben bis 19 Jahren, die sich ebenfalls an der Befragung beteiligten, kritisieren insbesondere die Freizeitmöglichkeiten im Dorf: Treffpunkte fehlten oder seien schlecht ausgestattet, und es gebe keinen Skaterplatz. Auch die Busanbindung sei mangelhaft. Die Jugend wünscht sich mehr Busse und direktere Verbindungen, vor allem nach Wolfhagen. (bic)






HNA vom 11.09.2010

Balhom ist drin

Dorferneuerung: Minister Posch überbrachte Förderbescheid

BALHORN. Die Zitterpartie um das Dorferneuerungsprogramm in Balhorn beendete der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch gestern offiziell: Er übergab dem Bad Emstaler Bürgermeister Ralf Pfeiffer den Anerkennungsbescheid von der hessischen Regierung. Damit ist der Grundstein für einen mühseligen Prozess gelegt, an dessen Ende das Dorf als attraktiverer Wohnort erstrahlen soll.
Bevor der Bürgermeister zu seiner Rede an das Pult trat, zeigte Balhorn sich von seiner jungen Seite: Mehrere Dutzend Kinder füllten das örtliche Feuerwehrhaus - sie sangen als Chor der Schul- und Kindergartenkinder. "Wir haben dieses Jahr schon im September die Geburtenzahlen des gesamten Vorjahres erreicht", sagte Bürgermeister Pfeiffer danach stolz.

Junges Dorf, alter Kern

Doch der junge Schein trügt: Balhorn bröckelt an vielen Ecken. Der historische Ortskern ist sanierungsbedürftig, viele Wohngebäude und noch mehr Scheunen stehen leer. "Jetzt liegt es an den Bürgern - sie entscheiden, was sie aus dem Programm machen", sagte Dieter Posch. Er sehe aber große Chancen für das Dorf. Dafür sprächen auch die Zahlen: "Nach unserer Erfahrung vermehrt sich ein Euro öffentlicher Investition zu vier Euro Privatinvestition."
Die nächsten Schritte kann Bürgermeister Ralf Pfeiffer nur grob umreißen: "Zunächst beauftragen wir ein Ingenieurbüro, das zusammen mit dem Gremium der Bürger einen Entwurf ausarbeitet." Das heißt: Die Balhorner sammeln Ideen - und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen stimmt darüber ab. (spi)


Hat schon mal den Mörtel angerührt: Der Balhorner Franz Schlauch füllt die Mauerrisse vor der Evangelischen Kirche - links neben ihm Bürgermeister Ralf Pfeiffer, rechts Wirtschaftsminister Dieter Posch.

Foto: Schleichert




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